Geht das nicht noch besser?
Montag Morgen. Sechs Uhr fünfundfünfzig. Badezimmer.
Zahnpastaschaum im Mund. „Sprich mit Bob“. Bob ist – die beste Information. „Sprich mit Bob“. Bob sind die besten Freunde. „Sprich mit Bob“. Bob ist die beste Unterhaltung. „Sprich mit Bob“. Und ich dachte die beste Unterhaltung ist Ö3. Nein halt. Das ist ja die beste Musik aller Zeiten. Aller Zeiten. Wie lang ist das schon? Ist es nicht wunderbar, dass sich alle darüber den Kopf zerbrechen was für mich das beste ist? Und dabei kostet Bob fast nichts. Sicherlich weil Geiz geil ist?
Gemeinsam sind wir blöd!
Aber „Das beste für mich.“ und „gemeinsam sind wir blöd!“ Das geht sicher auch noch besser. Aber es geht doch nicht nur um das Beste, es geht um das Allerbeste. Auch jetzt, beim Ausspülen der Zahnpasta. Das allerbeste aller Zeiten – für mich. Alle wollen mir dabei helfen. In dieser tollen, allerbesten Welt. Mit vielen bunten, schönen, neuen, besseren Bildern einer Welt in der alles Super ist. Toll. Oder?
Oder doch nicht? Es ist kaum zu glauben was uns unablässig erzählt wird.
Manchmal kann ich diese, unsere tolle Welt kaum aushalten. Dann möchte ich gerne weggehen. Davonlaufen. Davon rennen. Aber wohin? Irgendwohin, wo es einfach nur ruhiger ist. Wo es still ist.
Wo ist dieser Raum der Stille? Wo die Dinge einfach nur normal sind. Ohne Mega und XXL.
Ich drehe, während ich mir das Gesicht trockne das Radio ab und es wird still. Das Super wird leiser. Ich höre das Knacken des Holzbodens und freue mich über das Schnurren unserer Katze. Fee, die leise, zarte Katze.
Und ganz behutsam meldet sich meine immer noch leise , innere Stimme und flüstert: Hör in Dich. Hier ist die Ruhe. Der Weg ist in Dir.
Hören wir doch auf unsere inneren Stimmen, haben wir den Mut ihnen zu vertrauen. Wenn sie raten etwas zu lassen und nicht zu kaufen. Wenn sie mahnen für etwas einzustehen.